7.3.2024

Vorbericht zur Olympischen Rudersaison hessischer und Germania Athletinnen und Athleten

Der folgende Bericht informiert detailliert über den aktuellen Stand unserer hessischen Athletinnen und Athleten in der Olympiasaison und ist so auch auf der Homepage des HRV erschienen.

Nur drei Jahre nach den Spielen von Tokio, werden im Sommer2024 die nächsten Olympischen Spiele in Paris ausgetragen. Der Deutsche Ruderverband konnte von den 14 olympischen Bootsgattungen zur Weltmeisterschaft2023 sechs Boote direkt qualifizieren, drei davon bereiteten sich eher in Eigenregie als im Gesamtsystem vor, wobei alle Maßnahmen und Überprüfungen mit der Cheftrainerin Brigitte Bielig abgesprochen wurden. Einzig die Leistung der drei Boote (W1x,M1x und M2x) berechtigte zu dieser Vorgehensweise.

Von diesen sechs qualifizierten Booten sind zwei Boote durchhessische Beteiligungen bereits qualifiziert. Überlegen konnte Oliver Zeidler (FRG-Germania) den Sieg und somit die Krone im Rudersport, dem Männer-Einer, zum dritten Mal in Folge gewinnen. Sowohl von der Fahrzeit, der taktischen Herangehensweise, als auch insbesondere dem Druck standhaltend, konnte er hier ein deutliches Zeichen setzen und ist sicher nach drei WM-Titeln in der Favoritenrolle im Männer- Einer in Paris.

Das zweite Boot mit hessischer Beteiligung wurde mit Jonas Gelsen (Frankfurt-Höchst) und Marc Weber (Steinmühle Marburg) im M2x besetzt. Die beiden konnten den Quotenplatz in einem dramatischen B-Finale errudern, wo noch fünf Boote an der 1500m innerhalb von nur wenigen Meter lagen. Nach einer durchwachsenen Saison ruderten sie im B-Finale wie entfesselt und sicherten für den DRV diesen Quotenplatz ab. Trainer des Bootes ist Germane Ralf Hollmann.

Weiter im Rennen um die begehrten Plätze in den deutschen Auswahlbooten stehen weitere hessische Ruderer, die zunächst die nationale Qualifikation schaffen müssen, um dann zum finalen Abschluss in Luzern Ende Mai, beweisen müssen, ob die in jeder Bootsklasse zu vergebenen zwei Plätze, errudert werden können. Aus Erfahrung ist der Druck bei dieser Regatta unfassbar hoch, da es die allerletzte Chance ist, den Traum eines jeden Sportlers zu erreichen, die Teilnahme an den Olympischen Spielen.

Bei den Männern im Riemenbereich stehen nach den internen Selektionswettkämpfen in den DRV-Trainingslagern Marc Hinrichs(Limburg) und Theis Hagemeister (FRG- Germania) im 2- am Start, um die nationale Qualifikation zu erreichen. Beide konnten sich leider nicht für den8+ oder dem 4- intern qualifizieren. Beide sind am Stützpunkt in Dortmund und müssen sich nun nach der nicht ganz nachzuvollziehenden Entscheidung im 4-, im Zweier beweisen.

Bei den Riemerinnen hat der DRV noch kein Boot qualifiziert. Große Fortschritte in den Trainingslagern machte der Frauen- Achter, in dem 2023 noch Anna Härtel (FRG-Germania)und Lisa Holbrook (Hassia Hanau) mit zur EM im letzten Jahr noch saßen. Beide sind aber für 2024 unterschiedliche berufliche und sportliche Wege gegangen. Als Medaillenboot vom Frühtest 2023 wären sie sicher eine Bank in dem Boot geworden. Anna Härtel versucht nun aber im 2- den nationalen Quotenplatz zu ergatten, steht aber generell für alle Boote zur Verfügung. In derselben Bootsgattung sind mit Hanna Reif (FRG -Germania) und Lena Sarassa (Krefeld) die Deutschen Kleinbootmeisterinnen 2023 mit am Start, für die nur der 2- eine Option ist. Die 14. der letzten WM, wo sie sicher weit unter den Möglichkeiten geschlagen wurden, bereiten sich intensiv seit dem Herbst abwechselnd in Berlin und Dortmund in Eigenregie vor.

Letzte direkte Starterin aus Hessen ist bei den Frauen Skull Juliane Faralisch (FRG-Germania), die aus der Selektion für den 4x ausgeschieden ist. Hier stehen mit dem W2x (noch zu qualifizieren) oder auch dem Einer (bereits als Boot qualifiziert) weitere Optionen zur Verfügung. Am Stützpunkt in Berlin trainierend wird sie alles versuchen, einen der drei letzten Plätze zu ergattern.

Ole Hanak, U23- Weltmeister im 4x 2023 aus Hanau, wurde vom Verband aufgrund seiner starken Physis zu den Trainingslagern des M4x(bereits qualifiziert) eingeladen. Wann der Doppelvierer der Männer letztendlich fest besetzt werden wird, stand beim Schreiben des Artikels noch nicht endgültig fest, sodass der junge Hanauer sicher noch hoffen darf, in die Skullmannschaft nachzurücken.

Bis auf Oli Zeidler werden alle deutschen Boote vom 21-22.32024 in Hamburg intern ihre ersten Testrennen gegeneinander absolvieren. Zwei Tage vor der ersten Überprüfung auf dem Wasser steht allen Olympiaanwärtern ein gemeinsamer Ergometertest  in Hamburg/Ratzeburg bevor.

Der erste gemeinsamer Start der deutschen Ruderflotte ist dann bereits Anfang April (10.-12.) zum Weltcup in Varese/ITA geplant.

„Die drei besten deutschen Skuller kommen aus Hessen und haben ihre Boote im 1x und 2x qualifiziert. Damit werden wir als Hessischer Ruderverband bereits mehr aktive Teilnehmer als in Rio und Tokio zu erwarten haben. Aus dem Feld der sich noch um die Plätze Bewerbenden, kann vielleicht noch die eine oder andere Person aus Hessen dazukommen. Hier schätze ich den Frauen-Zweier ohne mit am Höchsten ein, da Sarassa /Reif 2023 nicht nur Deutscher Meister wurden, sondern auch zur EM und zum ersten Weltcup immerhin im Finale waren, was in dieser Teildisziplin schon gut ist“, schätzt Ralf Hollmann, Trainer am BSP, die Gesamtsituation ein. „Mit Oli Zeidler hat Hessen und der DRV natürlich das heißeste Feuer im Rennen und wir hoffen alle, dass er in Paris um die Medaillen mitfahren kann“, so Hollmann.

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