Traditionell wird in der dritten Juniwoche die Deutsche U23-Meisterschaft ausgetragen und dort werden auch die Nominierungen hinsichtlich des Jahreshöhepunktes unserer Nachwuchstalente, der U23-Weltmeisterschaft, ausgegeben.
Auf der Regattastrecke am Essener Baldeneysee gelang es der U23-Gruppe der Germania /BSP Frankfurt sich für drei olympische Bootsgattungen und einem Ersatzplatz zur WM zu qualifizieren. Einmal Gold im Doppelvierer sowie Bronze im Doppelzweier für Rianne Lagerpusch, zweimal Silber für Johanna Debus (Einer und Doppelvierer), einmal Silber im Vierer-ohne und Bronze im Achter für Wollenhaupt/Labonde und schließlich zweimal Bronze für Adrian Reinstädtler dokumentieren die Breite und die Spitze, die sich hier in Frankfurt etabliert hat.
Die Germania wurde abschließend noch mit dem dritten Platz in der Mannschaftwertung aller Vereine geehrt. 2022 hatte die Germania diesen Preis übrigens gewonnen.
Die U23 Ranglistensiegerin im Frauen- Einer Johanna Debus, die zwar im DJM-Finale des Frauen Einers nicht gewinnen konnte, da überraschender Weise die schnellste deutsche Einerruderin, Alexandra Föster aus Meschede nachgemeldet hatte, versuchte dennoch alles, ein tadelloses Rennen zufahren. Da Föster den Weltcup eine Woche zuvor gewinnen konnte und auch Deutschlands Hoffnungen auf einen Quotenplatz zu den Olympischen Spielen absichern soll, gewann sie zwar erneut den Titel im Frauen Einer, aber unsere Germanin Johanna wurde zur U23-WM im Einer nominiert. Johanna gewann den Vorlauf und auch das Halbfinale souverän und traf erst im Finale auf die amtierenden U23-Weltmeisterin Föster. Hier konnte sie das Niveau von Alexandra nicht über die Strecke halten und wurde mit Silber belohnt. Wichtig aber auch, dass die Bronzemedaillengewinnerin 10 Sekunden hinter unserer Medizinstudentin aus Frankfurt ins Ziel kam.
„Johanna hat es verdient in den Einer zu gehen und wollte es auch die ganze Saison. Der Sieg in Hamburg auf der U23-Rangliste,sowie Silber auf der DJM bedeuten schon viel und nun soll sie sich weiterentwickeln, um noch näher an den A-Bereich heranzukommen“, so ihr Trainer Ralf Hollmann. Zur WM wird sie allerdings nicht von Ralf begleitet, der mit der A-Mannschaft im Trainingslager sein wird, sondern von Andreas Kaidel, der als Co-Trainer fester Bestandteil vom Top Team/BSP ist und soweit es seine Zeit erlaubt das Training übernimmt, wenn Ralf mit anderen Aufgaben unterwegs ist.
Rianne Lagerpusch wollte mit ihrer Partnerin Lena Siegerkotte aus Essen eigentlich den Doppelzweier gewinnen, alles war darauf ausgerichtet. Leider konnten sie das Rennen nicht so fahren, wie sie es im Vorlauf und auch in Ratzeburg schon gezeigt hatten. Am Ende gewannen sie „nur“ Bronze“ sind aber beide fester Bestandteil des Frauen Doppelvierers aufgrund ihrer Gesamtleistung in der Saison 2023. Diese Bootsgattung gewann Rianne dann auch, sodass sie einen weiteren Titel in ihrer Sammlung verbuchen kann.
Komplettiert wurden die U23-WM Nominierungen durch Antonia Labonde und Malou Wollenhaupt. Beide sind in dieser Saison im Vierer-ohne unterwegs und haben mit ihren Parterinnen vom DRV Hannover in Ratzeburg bereits gewinnen können. In Essen wurden sie zweites Boot im Finale, da aber der siegreiche Vierer aus dem Achter herausgefahren ist, wurden unsere U23-Frauen als nachrückendes Boot zur U23-WM nominiert. Ein großartiges Ergebnis für den Vierer und Trainer Alexander Usen, der dieses Boot in Plovdiv/Bulgarien betreuen wird.
Der fünfte Sportler aus der Trainingsgruppe U23 in Frankfurt, Adrian Reinstädtler, wurde im Finale des leichten Männer-Einers Dritter. Da nur der Sieg zur Teilnahme in diesem Boot zur WM berechtigt, ist Adrian aufgrund der gesamten Saison als Ersatzmann für den leichten Skullbereich nominiert. Sicher etwas enttäuschend, da er 2022 ja immerhin Vize-Weltmeister im leichten Doppelvierer geworden ist.
„Wir haben fast alle unsere Sportler, mal wieder, auf die internationale Reise entwickeln können, darauf sind wir natürlich sehr stolz und hoffen, dass das eine oder andere Boot dann auch in Richtung Finale und Medaillenchancen fahren kann“, so ein zufriedener Ralf Hollmann zum Gesamtabschneiden der Sportler vom BSP Hessen, die aber in diesen Fall alle die Farben der Germania vertreten.