„Lasst uns doch mal wieder Rheinmarathon fahren. Nach fünf Jahren Pause wäre das doch mal wieder schön.“
Die Mannschaft war schnell gefunden, Rike Poppe (Wiener Ruderverein Donauhort), ihre Wiener Ruderfreundin Birgit Steininger (Korneuburger Ruderverein Alemannia), Ulla Richter (FRG Borussia) und Gretl Nolte (FRG Germania). Rike, Ulla und Gretl kannten die Strecke gut, da sie bereits 12 mal dabei waren. Für Birgit war es Premiere.
Wer würde uns steuern und welches Boot?
Dank ihrer guten Kontakte zum Düsseldorfer Ruderverein konnte Rike Bea Lindecke gewinnen, eine super erfahrene Rheinsteuerfrau. Von der FRG Borussia kam die Max Blue, ein perfekt rheintaugliches Holzboot mit Abdeckung. Die elektrische Lenzpumpe steuerte Gretl bei.
Also beste Voraussetzungen für eine schöne Regatta.
Der Bootstransport am Freitagmittag verlief recht entspannt.
Bei Sonnenschein und T-Shirt-Temperatur war das Boot beim RTHC Leverkusen, dem Startpunkt schnell aufgeriggert.
Samstag, Regattatag. 7 Uhr Frühstück. Draußen 4 Grad und Nebel. Was ziehen wir an??? Um 8 Uhr treffen wir uns am Boot, es sind „schon“ 6 Grad. Schnell noch die Pumpe eingebaut, etwas mühsam, das Panzertape will auf dem nassen Boot nicht kleben.
In unserem Rennen, MW 4x+F sind 6 Boote gemeldet. 9:18 Uhr ist unsere geplante Startzeit, als vorletzte Boot unseres Rennens. Mittlerweile kommt die Sonne ums Eck. Die hat noch Kraft, also werden doch noch ein paar Schichten ausgezogen.
Sehr strukturiert werden die Boote vom Ausrichter in der Reihenfolge der Startnummern aufgerufen für den Start.
Spätestens am Steg bekommen wir doch etwas Respekt vor dem Rhein: Wasserstand 377cm und satte Strömung (2440 m³)
Es geht los. Recht zügig pendeln wir uns auf eine Schlagzahl 24/25 ein. Das Boot läuft. Wir merken bald, das wird dieses Mal ein schnelles Rennen. Bea steuert uns perfekt durch die Wellen „Hoch abscheren“ und warnt uns vor dem „Wellenspiel“ der Bergfahrer. Die Mannschaft fährt sauber und lässt sich von den Wellen nicht aus dem Rhythmus bringen.
Nach 15 km haben wir das erste Boot aus unserem Rennen überholt. Weitere Boote sind in Sichtweite. Ein paar Kilometer später überholen wir wieder, diesmal ist es ein Männerboot aus dem Rennen vor unserem. Wo sind unsere Gegnerinnen?
Das Boot läuft immer noch schön, Schlagzahl 24 stimmt. Schönster Sonnenschein. Bislang haben wir noch keine Welle ins Boot bekommen.
Vor der Fleher Brücke sind üble Wellen, aber jetzt ist es nicht mehr weit. Es geht auf die Zielgerade. Die letzten Körner werden noch mobilisiert.
Nach 2:20:08 Std sind wir im Ziel. Wir haben zwei Boote aus unserem Rennen überholt, nähergekommen ist auch keines. Fürs Treppchen wird’s hoffentlich reichen, schneller wäre es jedenfalls nicht gegangen.
Die Steghelfer heben uns das Boot raus auf einen Wagen. Schnell abriggern und verladen. Der erste Schluck Altbier verdunstet auf dem Weg. Nach der Dusche sind wir dann doch mal neugierig, wie wir uns geschlagen haben.
Die Ergebnisse hängen mittlerweile aus:
SIEGER!!!!
4 Sekunden vor den Zweitplatzierten und 50 Sekunden vor den Dritten.
Und das nach 42,8km!
Dann ist ja klar: das müssen wir nächstes Jahr verteidigen! 2025, wir kommen!